Dienstag, 29. März 2016

Auf in die neuen Saison: Frangipanis aus Samen züchten

Frangipanis sind faszinierende Pflanzen, die nicht nur durch farbenprächtige Blüten bestechen, sondern vor allem auch durch ihren einzigartigen Duft. Bei wem die Leidenschaft für diese tropischen Pflanzen geweckt ist, der spielt früher oder später mit dem Gedanken, selber Frangipanis aus Samen zu ziehen. Doch bis sich aus einem Samen eine blühfähige Frangipani entwickelt, ist es ein langer Weg, der geprägt ist von Geduld und der richtigen Pflege. In unseren europäischen Klimagefilden dauert es mindestens 3 bis 5 Jahre bis man sich an den Blüten seiner eigenen Aufzucht erfreuen kann. Jetzt ist wieder der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn man es selber einmal versuchen möchte.

 
Im Laufe der Zeit habe ich euch verschiedene Methoden vorgestellt, wie man Frangipanis aus Samen ziehen kann. Daher möchte ich euch nicht mit ewigen Wiederholungen zum Thema Frangipanis aus Samen züchten nerven. Für diejenigen, die die unterschiedlichen Methoden noch nicht kennen, erfahren hier mehr zu den drei verschiedenen Varianten:


Im Spätsommer 2015 konnte ich zum ersten Mal meine eigenen Frangipani-Samen von der Plumeria rubra JJ Mini White ernten. Jetzt bin ich natürlich gespannt, ob sie auch keimen bzw. wie das Keimergebnis ausfallen wird. Bei zwölf Samen habe ich mich für die Methode 1 entschieden und sie direkt in das angefeuchtete Substrat gesetzt. Bei den übrigen sechs Samen habe ich die Methode 3 angewandt. Jetzt müssen die Samen nur noch konstant feucht und warm gehalten werden, damit sie auch erfolgreich keimen ...
 



Frangipanis aus Samen züchten - Methode 3: Küchenpapier

Es kann wieder losgehen: Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Frangipani-Samen ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer, denn für das Keimen wird viel Wärme und Licht benötigt. Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt die Samen in die Erde zu bringen. Im letzten Jahr habe ich euch bereits zwei Methoden vorgestellt, wie man die Samen zum Keimen bringen kann. Zum einen die klassische Variante, bei der die Samen direkt in das Substrat eingesetzt werden sowie eine zweite Methode, bei der die Samen vorher eingeweicht werden. Es gibt aber auch eine dritte Methode, bei der man die Samen in Küchenpapier vorkeimt, bevor man sie anschließend in das Substrat einsetzt. Folgendermaßen geht man dabei vor:

Man benötigt: 3 Blätter Küchenpapier, Wasserzerstäuber, verschließbare Frischhaltetüte, Frangipani-Samen

 
Zunächst weicht man die Samen circa. zwei bis drei Stunden in lauwarmen Wasser ein. Dadurch sollen die keim-hemmenden Stoffe herausgespült und die Keimrate erhöht werden. Während des Einweichprozesses kann sich das Wasser manchmal leicht bräunlich verfärben, wie ihr es hier auf den zwei Fotos sehen könnt. Aber keine Besorgnis darüber, das kommt bei manchen Samen-Sorten von Frangipanis einfach vor, hat aber keine negativen Aus-wirkungen auf das Keimergebnis.

Nachdem die Samen die entsprechende Zeit im Wasser einweichten, gießt man das überschüssige Wasser ab. Nun nimmt man sich die drei Küchenpapierblätter zur Hand und legt diese nebeneinander aus. Mit dem Wasserzerstäuber die drei Blätter leicht ansprühen, so dass sie feucht sind, jedoch nicht vor Nässe tropfen.
 
Auf das mittlere Blatt die Samen nebeneinander legen. Dabei bitte beachten, dass die Samen mit dem Fähnchen nach oben zeigen, damit sich während der Keimung die Wurzel nach unten entwickeln kann und man später beim Einpflanzen in das Substrat keine Probleme hat.


Anschließend habe ich über die Samen zwei Schichten Küchenpapier gelegt sowie hinter die Samen noch einmal eine weitere Schicht. Dadurch sind die Frangipani-Samen von vorne sowie von hinten mit zwei Lagen Küchenpapier bedeckt. Jetzt noch einmal kontrollieren, ob das Papier ausreichend feucht ist und gegebenenfalls noch einmal leicht mit dem Wasserzerstäuber besprühen. Danach das Küchenpapier in Form schneiden, sodass es bequem in den verschließbaren Frischhaltebeutel passt.
 
Wenn ihr solch einen Beutel nicht zur Hand habt, könnt ihr auch eine Klarsichtfolie nehmen, bei der ihr das Ende der Folie umklappt und mit Büroklammern verschließt. Auf diese Weise kann die Feuchtigkeit in der Folie auch nicht verdunsten und ein feucht-warmes Gewächshausklima kann entstehen.

Jetzt nur noch das Küchenpapier mit den Samen in den Frischhaltebeutel legen, diesen verschließen und dann an einen hellen, warmen Ort hängen. Dieser sollte jedoch nicht extrem sonnig sein, damit es den Samen nicht zu heiß wird. Ich habe mein "Frischhaltebeutel-Gewächshaus" mit einer Wäscheklammer an eine Gardine über der Heizung gehängt.
 
 
Jetzt müsst ihr nur im wöchentlichen Rhythmus kontrollieren, ob das Küchenpapier noch feucht ist. Wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, dann das Papier wieder leicht mit dem Wasserzerstäuber einsprühen. Achtet bitte zudem darauf, ob schon kleine Wurzeln bei den Samen zu erkennen sind. Dazu müsst ihr die Samen nicht auspacken, sondern könnt das "Frischhaltebeutel-Gewächshaus" einfach gegen das Licht halten.
 
Wenn Wurzeln sichtbar sind, nehmt die gekeimten Samen aus dem Beutel und pflanzt sie in das Frangipani-Substrat. Dadurch verhindert ihr, dass die feinen Wurzelhärchen durch das Küchenpapier dringen können und mit diesem verwachsen.