Samstag, 23. April 2016

Frangipanis und ihre Blütendolden

Die Winterruhe ist vorbei und man hofft, die Frangipani richtig überwintert zu haben, damit sie in der aktuellen Saison wieder neue Knospen entwickelt. Aber auch bereits abgeblühte Dolden der vergangenen Saison, die die Plumeria über den Winter nicht abgeworfen hat, können mit etwas Glück wieder treiben und neue Blüten entwickeln. Auf dem folgenden Foto kann man das sehr gut erkennen (Rosa eingekreist): Die alte Dolde treibt an zwei Stellen wieder neu aus.

 
Sobald eine Frangipani ihre Winterruhe beendet hat und sich ihre ersten Triebspitzen zeigen, stehe ich mit der Lupe daneben und überprüfe, an welchem Trieb sich bereits eine neue Blüte entwickelt. Wenn man einen Knospenansatz erkennt, kann man diesem von Tag zu Tag beim Wachsen zusehen. Je höher die Temperaturen sind und je mehr Sonneneinstrahlung die Frangipani erhält, umso schneller entwickeln sich die Knospen: Auf dem linken Bild ist die Knospe zwei Wochen und auf dem rechten  Bild bereits sechs Wochen alt.
 

Das Schönste an Knospen sind selbstverständlich ihre ausdrucksstarken Blüten mit ihrem individuellen Duft. Aber Knospen bringen in den meisten Fällen noch einen weiteren Vorteil: Die Frangipani verzweigt sich an diesen Stellen. Das tritt wie gesagt nicht immer ein. Manche Frangipani-Sorten wie Divine und California Sunset sind sehr verzweigungsfreudig, während andere wiederum diesbezüglich richtig faul sind. Sicherlich kann man eine Verzweigung auch künstlich herbeifügen, indem man einen Steckling/Cutting abschneidet. Jedoch sieht diese Schnittstelle selbst nach dem Verwachsen nicht wirklich ästhetisch aus, weswegen ich persönlich darauf verzichte und hoffe, dass neue Verzweigungen nach einer Knospenbildung von alleine kommen. 

Entstehung von drei Verzweigungen nach einem Knospenansatz bei der Plumeria rubra Divine


Donnerstag, 14. April 2016

Frangipanis aus Samen züchten - Methode 3: Küchenpapier Tag 16

Mittlerweile sind 16 Tage ins Land gegangen und die ersten zwei von insgesamt sechs Frangipani-Samen der Plumeria rubra JJ Mini White haben gekeimt. Die Wurzeln der beiden Samen sind etwas länger als ein Zentimeter und daher pflanze ich sie jetzt in ein schwarzes Plastikpflanztöpfchen. Ich stelle sie anschließend ins Zimmergewächshaus, damit ich eine Temperatur von über 25 °C gewährleisten kann und sie sich weiter bestmöglichst zu einer Frangipani entwickeln können.

Methode 3: Küchenpapier - die zwei Samen links außen haben gekeimt
Die bis jetzt ungekeimten Samen habe ich wieder in frisches Küchenpapier gelegt, das ich vorher mit einem Pflanzenzerstäuber ange- feuchtet habe. Das vorherige Küchenpapier war durch die Samen und die Feuchtigkeit leicht bräunlich verfärbt. Auf dem Foto kann man die Verfärbung nur leicht erahnen. Danach habe ich sie erneut in das "Frischhaltebeutel-Gewächshaus" getan und dies über der Heizung aufgehangen.

Die Samen, die ich für die Küchenpapier-Methode genommen habe, sind aus meiner eigenen Ernte. Dazu muss ich sagen, dass die Mutterpflanze noch relativ jung war, als sie 2014 eine Samenschote ansetzte. Es waren insgesamt 18 Samen, die aus der Schote kamen und wie ihr auf den Fotos der Samen sehen könnt, waren sie unterschiedlich groß und dick. Ich war ehrlich gesagt skeptisch als ich mich dazu entschied, diese Samen zum Keimen zu bringen. Denn mir war klar, dass der Ausschuss der nicht-keimenden Samen groß sein wird. Deswegen orientiert euch in diesem Fall nicht an meiner Keimrate. Wenn ihr von einem Online-Händler eure Frangipani-Samen erwerbt, dann werdet ihr ein besseres Keimergebnis erzielen als ich. Die Online-Händler beziehen vorwiegend die Frangipani-Samen von Züchtern aus Thailand und die Mutterpflanzen sind dort Meterhoch und dementsprechend haben die Samen auch eine viel bessere Qualität, als die aus meiner Hobbyzucht.
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Gekeimte Frangipani-Samen
Mein Fazit: Man kann Frangipani-Samen mit der Küchenpapier-Methode zum Keimen bringen, es funktioniert - keine Frage. Ich persönlich finde diese Variante jedoch immer etwas umständlich im Handling. Zudem keimen die Samen nach meiner persönlichen Erfahrung auch nicht schneller, als wenn ich sie direkt in das Aufzuchtsubstrat einsetzten würde. Letztendlich muss aber jeder von uns selber entscheiden, welche der verschiedenen Aufzucht-Methoden für ihn die geeigneteste ist. Wenn ihr diese Variante aber selber einmal ausprobieren wollt, habe ich hier die Herangehensweise für die Methode 3: Küchenpapier noch einmal ausführlich beschrieben.



Freitag, 1. April 2016

Frangipanis: Umgetopft in die neue Saison

Das alte Substrat wurde entfernt, die Wurzeln eingekürzt und ein größerer Pflanztopf gewählt. Mit frischem Substrat können diese drei Frangipanis jetzt in die neue Saison 2016 starten. Hoffentlich bedanken sie sich für das Umtopfen mit einem schönen Wachstum sowie mit einer farbigen Blütenpracht. Worauf es beim Umtopfen ankommt, könnt ihr hier Umtopfen von Frangipanis gern noch einmal nachlesen.

Frangipanis von links nach rechts: California Sunset, Thumbalina, Divine

 

Umtopfen von Frangipanis

Kurz nach der Winterruhe zum Beginn der Wachstumsperiode ist der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen. Selbstverständlich kann auch noch im Frühsommer umgetopft werden, jedoch ist davon abzuraten, wenn die Pflanze bereits eine Blüte angesetzt hat. Denn durch das Umtopfen kann es dazu kommen, dass sich die Blüte nicht weiterentwickelt und verkümmert. Es ist empfehlenswert ab September auf das Umtopfen zu verzichten, weil die Frangipani sonst zu viel Kraft vor der Winterruhe verliert.

Der ideale Topf und das Substrat


Der perfekte Pflanztopf für eine Frangipani ist aus schwarzem Plastik und hat eine geringe Tiefe. Schwarze Pflanzgefäße speichern die Wärme am besten und höhere Temperaturen am Wurzelballen tragen zu einem guten Wachstum sowie zu einer prächtigen Blütenentwicklung bei. Zudem achte ich darauf, dass aus dem Topf das überschüssige Wasser gut ablaufen kann, damit es bei der Frangipani zu keiner Staunässe kommt, die die Wurzeln beschädigt und zum Absterben der Pflanzen führen kann. Daher sollte der Pflanztopf auch nicht so tief sein, sondern lieber etwas flacher ausfallen.

Je größer das Pflanzgefäß, umso besser kann sich die Frangipani hinsichtlich ihres Wachstums entwickeln. Wenn die Pflanze bereits die gewünschte Größe erreicht hat, sollte man sie beim Umtopfen wieder in ihren alten Pflanztopf mit frischen Substrat setzten. Schließlich muss man bedenken, dass man seine Frangipani zum Überwintern wieder reinholen muss. Wenn die Wuchshöhe der Pflanze jedoch Ausmaße annimmt, die einen Transport erschwert bzw. die Deckenhöhe allmählich an ihre Grenzen bringt, sollte man vorher mit Bedacht die Pflanztopfgröße wählen. Der hier abgebildete Topf hat zum Beispiel einen Durchmesser von 25 cm sowie eine Höhe von 18 cm und darin wird eine Frangipani mit einer derzeitigen Wuchshöhe von ca. 70 cm eingepflanzt.

Das Substrat, dass am besten für die Bedürfnisse von Frangipanis geeignet ist, besteht aus drei Komponenten: Kokos-Chips (4 bis 6 mm), Kokos-Anzuchterde und Perliten (2 bis 6 mm) im Verhältnis 2:1:1. Die einzelnen Bestandteile für die Substratmischung kann man sich selbstver-ständlich im Exotenfachhandel zusammenkaufen. Aber in vielen Frangipani-Online-Shops werden fertige Mischungen bereits angeboten, wie auch das hier abgebildete Substrat Kombi Pack aus dem Fangipani-Shop. Dieses Set ergab ca. 10 Liter fertige Substratmischung. Hiermit konnten drei Frangipanis in den oben abgebildeten Pflanztopf mit einem Fassungsvermögen von ca. 3,5 Liter umgetopft werden.

Der Wurzelrückschnitt


Es wird empfohlen Plumerien alle vier bis fünf Jahre umzutopfen. Dabei sollte der Wurzelballen der Pflanze um 25 Prozent entlastet werden. Wenn man die Frangipani aus ihrem alten Topf entfernt, sollte man dies vorsichtig tun, damit man die Wurzeln nicht beschädigt. Das alte Substrat, so weit es geht, entfernen und im Anschluss mit einer sterilen Rosenschere die Wurzeln entsprechend einkürzen (siehe rechtes Foto). Dadurch wird die Wurzelstruktur gestärkt sowie das gesamte Wachstum der Pflanze gefördert.


 

Das Umtopfen


Jetzt noch einmal sicher gehen, dass der Pflanztopf ausreichend Löcher hat, damit das überschüssige Wasser gut abfließen kann. Wenn das nicht der Fall sein sollte, kann man vorsichtig mit einer Bohrmaschine weitere Löcher in den Boden bohren. Jetzt eine Schicht der Substratmischung in den Topf geben, so dass die Frangipani nicht zu tief bzw. zu hoch in dem Pflanzgefäß steht. Wenn die Plumeria optimal positioniert ist, dann an den Seiten das Substrat einfüllen und behutsam andrücken, damit die Frangipani einen sicheren Halt in dem Pflanztopf bekommt. Dann ist das Umtopfen auch schon geschafft.

Angießen ja oder nein?


Ob ihr eure Frangipani nach dem Umtopfen Angießen sollt oder nicht, müsst ihr hinsichtlich folgender Faktoren individuell entscheiden:
  1. Ist der Wurzelballen noch feucht? Wenn ja, dann würde ich raten, erst nach einer Woche der Pflanze etwas Wasser zu geben. Ansonsten könnte es zur Fäulnis kommen und die Frangipani geht euch ein und das wäre Schade.
  2. Wenn ihr ein Substrat verwendet, bei dem ihr vorher die Kokoschips einweichen müsst, nehmen diese erst einmal genug Feuchtigkeit auf, die an die Wurzeln der Plumeria abgegeben wird. Daher bitte nicht angießen, sondern erst nach einer Woche wieder mit dem Wässern anfangen.
  3. Ist der Wurzelballen trocken und die fertige Substratmischung ebenfalls, dann würde ich euch empfehlen die Frangipani etwas anzugießen.