Freitag, 17. Juli 2015

Die Samenkapsel der Frangipani

Auf natürlichen Weg setzen Frangipanis nur selten eine Samenkapsel an. Das liegt zum einen daran, dass die Pollen sehr tief in der Blüte liegen und die meisten Bienen- und Schmetterlingsarten nicht tief genug in die Blüte hineinkommen, um eine Befruchtung durch Blütenpollen vorzunehmen. Zum anderen geben Frangipanis keinen Nektar ab, deswegen sind sie  verständlicherweise für Insekten nicht sonderlich interessant. 
 
Daher sind die meisten Samen, die man käuflich erwerben kann, mittels künstlicher Befruchtung durch den Menschen entstanden. Das ist kein leichter Vorgang - schon gar nicht für einen Hobby-Züchter - aber wenn es mal glückt, kann man sich an seiner eigenen gezogenen Samenkapsel erfreuen. 

 
Die Samenkaspel einer Frangipani reift zwischen sechs und neun Monaten. Auch während der Winterruhe entwickelt sie sich weiter. Wenn die Frangipani-Schote ausgereift ist, wird sie trocken, platzt auf und gibt dabei die Samen frei. Unreife Samenkapseln, die einem vielleicht im Urlaubsland unter die Augen kommen, sollte man nicht ernten, da die Schote durch die Mutterpflanze bis zur endgültigen Reife versorgt wird. Wenn man sie vorher abtrennt, sind die Samen nicht ausgereift und werden später auch nicht keimen.
 
Ich weiß, die Versuchung ist groß, wenn man mal eine Frangipani mit einer Samenkapsel sieht. Es ist schließlich eine Seltenheit und es juckt einen in den Fingern. Man will sie haben, aber wenn die Schote noch nicht getrocknet ist, sollte man sie lieber an der Pflanze belassen. Letztendlich hat man doch keine Freude daran und vielleicht hat man das nächste mal mehr Glück und eine reife Samenkapsel kreuzt einen den Weg.
 

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