Sonntag, 28. Juni 2015

Frangipanis aus Samen züchten - Methode 2: Samen vorher einweichen

Frangipanis sind faszinierende Pflanzen, die nicht nur durch farbenprächtige Blüten bestechen, sondern vor allem auch durch ihren einzigartigen Duft. Bei wem die Leidenschaft für diese tropischen Pflanzen geweckt ist, der spielt früher oder später mit dem Gedanken, selber Frangipanis aus Samen zu ziehen. Doch bis sich aus einem Samen eine blühfähige Frangipani entwickelt, ist es ein langer Weg, der geprägt ist von Geduld und der richtigen Pflege. In unseren europäischen Klimagefilden dauert es mindestens drei bis fünf Jahre bis man sich an den Blüten seiner eigenen Aufzucht erfreuen kann.

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Frangipani-Samen ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer, denn für das Keimen wird viel Wärme und Licht benötigt. Für die Aussaat der Samen gibt es verschiedene Methoden und jeder hat seine eigene auf die er schwört. Ich persönlich habe bis jetzt immer die Frangipani-Samen direkt in das angefeuchtete Substrat gepflanzt. Die Anleitung dazu findet ihr unter Frangipanis aus Samen züchten.

Eine weitere Methode ist das vorherige Einweichen der Frangipani-Samen bevor sie in das Substrat gesetzt werden. Dafür müssen die Samen ca. zwei bis drei Stunden in lauwarmen Wasser eingeweicht werden. Dadurch sollen die keimhemmenden Stoffe herausgespült und die Keimrate erhöht werden. Während des Einweichprozesses kann sich das Wasser manchmal leicht bräunlich verfärben, keine Besorgnis darüber, das kommt bei manchen Samen-Sorten einfach vor.

Während die Frangipani-Samen einweichen, befeuchte ich mit einem Wasserzerstäuber gleichmäßig die Aufzuchterde. Die Erde sollte leicht durchfeuchtet sein, aber nicht nass, sonst könnte es später zur Fäulnis der Samen kommen. Im Anschluss daran befülle ich die Saattöpfe mit der Aufzuchterde. 

Saattöpfe (unteres Bild) sind eine gute Alternative, wenn man sich das spätere Pikieren ersparen möchte. In diesen kleinen Aufzuchttöpfchen hat jeder Samen seinen eigenen Platz und wenn er keimt, besteht nicht die Gefahr, dass die Wurzeln der einzelnen Keimlinge ineinander wachsen. Die eingeweichten Samen steckt man dann so tief in die Erde, dass nur noch das Fähnchen herausschaut. Jetzt nur noch die Erde um den Samen leicht festdrücken.

Zum Keimen werden Temperaturen über 20 °C sowie viel Licht benötigt. Ein Platz auf dem Fensterbrett ist meist ausreichend. Wenn es doch mal ein kaltes Frühjahr oder ein regnerischer Sommer sein sollte, kann man die Saattöpfe auch in ein Zimmergewächshaus stellen.

Wenn das alles erfüllt ist, muss man nur noch darauf achten, dass die Erde gleichmäßig feucht gehalten wird, damit die Samen gut Keimen können. Dabei bitte immer darauf achten, das es zu keiner Staunässe kommt, sonst besteht Fäulnisgefahr.

 

Hinweis: Wenn man sich Frangipani-Samen bestellt, orientiert man sich selbstverständlich an der abgebildeten Pflanze. Vorab müsst ihr wissen, dass die Blüten der neugezogenen Sämlinge in Form- und Farbgebung von denen der Mutterpflanze abweichen können. Denn schließlich kann man nicht genau sagen, auf welcher Blüte das Bienchen oder der Schmetterling vorher gesessen haben, wenn es zur Befruchtung der Mutterpflanze kommt. Es gibt also vielleicht noch eine kleine Überraschung, wenn sich die ersten Blüten der eigenen Aufzucht öffnen.


 

Samstag, 27. Juni 2015

Pikieren von Frangipani Sämlingen

Wenn man mehrere Samen in ein Pflanztopf setzt und alle Samen keimen, ist es nötig, dass man die Sämlinge pikiert, sobald sie groß genug dafür sind. Dadurch soll zum einen vermieden werden, dass die zarten Wurzeln der einzelnen Sämlinge ineinander verwachsen. Zum anderen soll die kleine Pflanze ausreichend Platz haben, um einen kräftigen Wurzelballen auszubilden, damit später eine kleine und stabile Frangipani-Jungpflanze entstehen kann.

Pikierzubehör: Substratmischung für Sämlinge, Pflanztöpfchen und Pikierstab
 
6 Wochen alter Sämling
Der passende Zeitpunkt zum Pikieren ist, wenn der Sämling mindestens drei "richtige" Blätter entwickelt hat. Auf dem rechten Bild ist zu erkennen, dass oberhalb des Stengels zuerst die zwei Keimblätter zu sehen sind. Diese sind in ihrer Form eher rundlich. Darüber sind bereits die vier "richtigen" Blätter erkennbar. Sie unterscheiden sich in ihrer Blattform deutlich von den Keimblätter, denn die richtigen Blätter verjüngen sich zur Blattspitze hin.
 
 

Folgendes wird zum Pikieren benötigt:

 
Substratmischung für Sämlinge: Diese spezielle Substratmischung ist locker und luftdurchlässig, sodass Staunässe vermieden wird und die Wurzeln schnell wachsen können. Eine ideale Substratmischung besteht aus feiner Kokosfaser, Perliten und einer ungedüngten Aussaaterde. Bei jedem Frangipani-Fachhändler ist diese Substratmischung problemlos zu erwerben
 
Pflanztopf: Das Pflanztöpfchen sollte vorzugsweise schwarz sein. Diese speichern die Wärme am besten, denn höhere Temperaturen benötigen wir für ein erfolgreiches Wachstum. Zudem achte ich darauf, dass aus dem Pflanztopf das überschüssige Wasser gut ablaufen kann, damit es zu keiner Staunässe kommt.
 
Pikierstab: Mit Hilfe eines Pikierstabs verhindert man, das die jungen Wurzeln beim Entnehmen des Sämlings aus dem alten Substrat beschädigt werden. Man kann die Jungpflanze auf diese Weise schonend herausnehmen und in das neue angefeuchtete Substrat einpflanzen. Wenn man keinen professionellen Pikierstab zur Hand hat, kann man auch auf einen glatten Kunststoffstab zurückgreifen.
 
 

Das Pikieren

 
Wenn man einen Sämling pikieren möchte, sollte man darauf achten, dass das Substrat in dem er sich befindet nicht frisch befeuchtet ist, sondern schon etwas trocken. Dann kann man den Sämling noch besser mit dem Pikierstab aus dem alten Substrat heben. Dazu sticht man ca. 2 cm neben dem Sämling ein und hebt ihn vorsichtig aus der Erde heraus. Das Substrat, das sich noch an dem kleinen Wurzelballen befindet, bitte nicht entfernen.
 
Jetzt feuchtet man leicht die neue Substratmischung an und befüllt damit das Pflanztöpfchen. Mit dem Pikierstab macht man in das vorbereitete Pflanztöpfchen ein Loch in das Substrat, das groß genug für den Wurzelballen des Sämlings ist. Im Anschluss setzt man ihn ein und drückt das Substrat vorsichtig an. Man sollte darauf achten, dass man den Sämling weder zu tief noch zu hoch einpflanzt. Jetzt noch die kleine Jungpflanze etwas angießen und an einen hellen Standort bringen.



Freitag, 26. Juni 2015

Auf dem Weg vom Samen zur Frangipani: Woche 6

Nachdem alle zehn Samen gekeimt sind, wachsen sie kleinen Sämlinge peu à peu jeden Tag ein kleines Stück. Die einen schneller, die anderen etwas langsamer. Die zwei Keimlinge der Frangipani rubra Firestorm deren Keimblätter von Anfang an braune Flecken aufwiesen, haben es leider nicht geschafft. Aber bei einer Samenaufzucht muss man immer mit einen gewissen Ausfall rechnen. Wichtig ist für mich letztendlich, dass wenigstens von jeder Sorte eine Jungpflanze durchkommt .
 
                       
Im linken Pflanztöpfchen sind drei Sämlinge der Frangipani rubra Firestorm, im rechten fünf der Frangipani rubra Bun Yen.

Sonntag, 21. Juni 2015

Ursachen für den Knospenfall bei Frangipanis

Wenn eine Frangipani ihre ungeöffneten Knospen verliert, dann kann es hierfür verschiedene Ursachen geben:

Ein Umtopfen während der Blüte kann einen Knospenfall verursachen. Beim Umtopfen sollte u. a. auch der Wurzelballen um ca. 25 % zurück geschnitten werden, damit sich neue Wurzeln bilden und die Plumeria einen neuen Wachstumsschub erhält. Da aber zunächst die Wurzeln eingekürzt werden, ist natürlich auch die Fläche für die Wasser- und Nährstoffaufnahme reduziert. Für die Entwicklung neuer Wurzeln braucht die Pflanze Energie und entzieht diese meist aus den Knospen, damit die Versorgung gewährleistet wird und die Pflanze nicht abstirbt. Daher sollte man, wenn es möglich ist, immer kurz nach der Winterruhe die Frangipani umtopfen, wenn sie gerade frisch austreibt und noch keine Knospenansätze hat.

Ein Standortwechsel kann genauso zu einem Knospenfall führen. Die Plumeria muss sich zunächst an die neuen Standortbedingungen anpassen und sich sozusagen akklimatisieren. Wenn das geschehen ist, fallen auch keine ungeöffneten Knospen mehr ab.
 
Die Plumeria mag zwar keine Staunässe und sollte auch nicht zu feucht gehalten werden, jedoch darf sie während der Wachstumszeit nicht komplett austrocknen. Dementsprechend kann Wassermangel ein weiterer Grund für den Knospenfall sein. Daher sollte man regelmäßig überprüfen, ob eine Wassergabe notwendig ist. Hinzu kommt auch, dass die Frangipani während der Blüte mehr Energie in Form von Wasser und Dünger benötigt, damit sie ihre Knospen überhaupt erst öffnen kann.

Die Plumeria ist eine Sonne-liebende Pflanze und ein zu dunkler Standort während der Wachstums- und Blütephase zwischen März und September kann sich durch Knospenfall bemerkbar machen. Abhilfe hierfür erzielt man durch einen Standortwechsel. Die Frangipani verträgt direkte Sonne und ist für jede Sonnenstunde dankbar, die sie erhält.
 
Ein zu kühler Standort während der Blüte kann außerdem zu einem Knospenfall führen. Entweder stellt man seine Frangipani in eine geschützte Ecke im Garten bzw. wenn die Außentemperaturen überhaupt nicht mitspielen wollen, bringt man sie bis zur Wetterbesserung wieder in die Wohnung bzw. ins Gewächshaus zurück.
 
Ebenso können auch Schädlinge ein Grund für den Knospenfall sein. Deshalb sollte man seine Plumeria regelmäßig auf einen möglichen Befall untersuchen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einleiten.
 

Samstag, 20. Juni 2015

Frangipanisamen-Lieferung vom Exotenversand / FrangipaniShop

Heute traf meine Plumeria-Samenbestellung vom FrangipaniShop ein. Durch den Streik der DHL wurde die Vorfreude natürlich künstlich in die Länge gezogen. Aber egal, jetzt sind die Samentütchen endlich bei mir angekommen. Die Lieferung war sehr gut in einem Briefumschlag mit Luftpolster verpackt, so dass den Samen bei dem Transport durch die Post wirklich nichts passieren konnte. Zu der Samenbestellung erhielt ich auch eine ausführliche Saatanleitung, die nicht nur eine verständliche Anleitung beinhaltet, sondern auch Pflegetipps für den späteren Sämling. Das ist ehrlich gesagt das erste Mal, dass ich so eine ausführliche Saatanleitung mitgeschickt bekam. Das ist wirklich hervorzuheben, denn es ist nicht selbstverständlich!
 
Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Aussaatanleitung verfremdet.
 

Sonntag, 14. Juni 2015

Das Phänomen der Blütenfarbe bei der Frangipani

Plumeria rubra Divine, Mai 2015, wenig Sonneneinstrahlung
An der Frangipani zeigen sich die erste Knospen und man kann es kaum erwarten bis sie sich öffnen und einen mit ihrer Farbenpracht begeistern. In manchen Fällen kann es jedoch zu einer Überraschung kommen. So hat man eigentlich eine rot-, rosa- oder orange-blühende Frangipani gekauft, aber sie blüht nur weiß-gelb. Keine Sorge, es war kein Fehlkauf oder eine falsche Deklaration. 

Plumeria rubra Divine, Juni 2015, ausreichend Sonneneinstrahlung
In den meisten Fällen ist die Ursache hierfür fehlendes Sonnenlicht. Wenn das bei euch auch mal der Fall sein sollte, bekommt eure Frangipani nicht genügend Sonneneinstrahlung und dadurch kann sie nicht ausreichend Farbpigmente entwickeln. Diesem Problem könnt ihr Abhilfe leisten. Stellt eure Frangipani einfach in die pralle Sonne und das täglich für mindestens 6 Stunden. Ihr werdet sehen, dass die neuen Blüten, die sich öffnen, immer intensiver in ihrer Farbgebung werden, bis sie ihre entsprechende Farbgebung erreicht haben.  
 
Dieses Jahr blühte zuerst meine Frangipani Divine. Auf dem oberen Foto könnt ihr die erste Blüte sehen. Sie ist Weiß mit einem gelben Zentrum und nur an den Blütenenden kann man etwas Pink erkennen. Über den Mai und Juni hinweg stand die Pflanze so oft es möglich war in der prallen Sonne. Mittlerweile haben die Blüten, die sich jetzt noch öffnen, ihre endgültige Farbgebung erreicht. 

Freitag, 12. Juni 2015

Auf dem Weg vom Samen zur Frangipani: Woche 4

Mittlerweile sind alle fünf Samen der Plumeria rubra Firestorm (links) und der Plumeria rubra Bun Yen (rechts) gekeimt. Da kann man sagen, dass die Samen wirklich frisch waren, denn sonst wäre so ein Ergebnis nicht zu Stande gekommen. Aber natürlich war auch die Pflege während des Keimens für dieses Resultat entscheidend. Ein kleines Lob an den "Gärtner" muss schließlich auch mal sein. Aber dennoch habe ich Unterschiede zwischen den beiden Sorten festgestellt.
 


Die Keimlinge der Bun Yen machen einen sehr guten Eindruck. Die Sämlinge besitzen einen kräftigen Stengel und die Keimblätter haben ein frisches Grün. Die Keimlinge der Firestorm hingegen überzeugen mich in ihrer Erscheinung derzeit noch nicht. Die Keimblätter haben braune und gelbe Flecken und es entwickelt sich bis jetzt immer noch kein Stengel, obwohl die ersten vor gut zwei Wochen keimten. Ob sie durchkommen? Ich bin ehrlich gesagt skeptisch. Frisch und vital sieht anders aus, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Drei der fünf Keimlinge werden noch von ihrer Samenkapsel bedeckt, mal schauen wie sie aussehen, wenn sie diese abgestoßen haben.

Warten wir es ab ... 
 
Sämling von Frangipani Bun Yen entwickelt jetzt zwei richtige Blätter, aktuell ca. 4,5 cm groß
 

Freitag, 5. Juni 2015

Auf dem Weg vom Samen zur Frangipani: Woche 3

Lange Zeit blieb es nur bei einem Frangipani Bun Yen-Keimling in den beiden Pflanztöpfchen. Ich gebe zu, dass bei mir schon ein Gefühl von Enttäuschung Einzug hielt, denn nach 22 Tagen keimte nur einer von zehn Samen.

Bisher waren die Samen spätestens nach zwei Wochen gekeimt, deswegen war ich diesmal etwas angespannt: Woran sollte es gelegen haben, dass sie nicht keimen? Die Samen waren laut Händler aus der diesjährigen Ernte. Sie bekamen ausreichend Sonnenlicht und das Substrat war immer feucht. Das sind normalerweise die drei ausschlaggebenden Faktoren für eine erfolgreiche Aufzucht - und die waren gegeben.

Aber in dieser Woche musste ich zweimal in das Zimmergewächshaus schauen. Sechs weitere Samen keimten und damit sind es derzeit insgesamt sieben Keimlinge, vier von Bun Yen und drei von Firestorm. Ich war erleichtert. Manchmal muss man sich doch etwas in Geduld üben und das merke ich mir für die Zukunft!

Einige Keimlinge sind noch sehr klein beziehungsweise werden noch von der Samenkapseln bedeckt, deswegen kann man sie auf dem Foto nur sehr schlecht erkennen. Ihr könnt mir aber mit ruhigem Gewissen vertrauen, dass es derzeit sieben Keimlinge sind. Jetzt bin ich gespannt, ob in den nächsten Tagen noch weitere hinzu kommen, oder ob es das mit der Ausbeute für diese Saison war.
 
 
Linkes Pflanztöpfen mit drei Frangipani Firestorm-Keimlingen und rechtes mit vier Frangipani Bun Yen-Keimlingen