Dienstag, 29. März 2016

Auf in die neuen Saison: Frangipanis aus Samen züchten

Frangipanis sind faszinierende Pflanzen, die nicht nur durch farbenprächtige Blüten bestechen, sondern vor allem auch durch ihren einzigartigen Duft. Bei wem die Leidenschaft für diese tropischen Pflanzen geweckt ist, der spielt früher oder später mit dem Gedanken, selber Frangipanis aus Samen zu ziehen. Doch bis sich aus einem Samen eine blühfähige Frangipani entwickelt, ist es ein langer Weg, der geprägt ist von Geduld und der richtigen Pflege. In unseren europäischen Klimagefilden dauert es mindestens 3 bis 5 Jahre bis man sich an den Blüten seiner eigenen Aufzucht erfreuen kann. Jetzt ist wieder der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn man es selber einmal versuchen möchte.

 
Im Laufe der Zeit habe ich euch verschiedene Methoden vorgestellt, wie man Frangipanis aus Samen ziehen kann. Daher möchte ich euch nicht mit ewigen Wiederholungen zum Thema Frangipanis aus Samen züchten nerven. Für diejenigen, die die unterschiedlichen Methoden noch nicht kennen, erfahren hier mehr zu den drei verschiedenen Varianten:


Im Spätsommer 2015 konnte ich zum ersten Mal meine eigenen Frangipani-Samen von der Plumeria rubra JJ Mini White ernten. Jetzt bin ich natürlich gespannt, ob sie auch keimen bzw. wie das Keimergebnis ausfallen wird. Bei zwölf Samen habe ich mich für die Methode 1 entschieden und sie direkt in das angefeuchtete Substrat gesetzt. Bei den übrigen sechs Samen habe ich die Methode 3 angewandt. Jetzt müssen die Samen nur noch konstant feucht und warm gehalten werden, damit sie auch erfolgreich keimen ...
 



Frangipanis aus Samen züchten - Methode 3: Küchenpapier

Es kann wieder losgehen: Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Frangipani-Samen ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer, denn für das Keimen wird viel Wärme und Licht benötigt. Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt die Samen in die Erde zu bringen. Im letzten Jahr habe ich euch bereits zwei Methoden vorgestellt, wie man die Samen zum Keimen bringen kann. Zum einen die klassische Variante, bei der die Samen direkt in das Substrat eingesetzt werden sowie eine zweite Methode, bei der die Samen vorher eingeweicht werden. Es gibt aber auch eine dritte Methode, bei der man die Samen in Küchenpapier vorkeimt, bevor man sie anschließend in das Substrat einsetzt. Folgendermaßen geht man dabei vor:

Man benötigt: 3 Blätter Küchenpapier, Wasserzerstäuber, verschließbare Frischhaltetüte, Frangipani-Samen

 
Zunächst weicht man die Samen circa. zwei bis drei Stunden in lauwarmen Wasser ein. Dadurch sollen die keim-hemmenden Stoffe herausgespült und die Keimrate erhöht werden. Während des Einweichprozesses kann sich das Wasser manchmal leicht bräunlich verfärben, wie ihr es hier auf den zwei Fotos sehen könnt. Aber keine Besorgnis darüber, das kommt bei manchen Samen-Sorten von Frangipanis einfach vor, hat aber keine negativen Aus-wirkungen auf das Keimergebnis.

Nachdem die Samen die entsprechende Zeit im Wasser einweichten, gießt man das überschüssige Wasser ab. Nun nimmt man sich die drei Küchenpapierblätter zur Hand und legt diese nebeneinander aus. Mit dem Wasserzerstäuber die drei Blätter leicht ansprühen, so dass sie feucht sind, jedoch nicht vor Nässe tropfen.
 
Auf das mittlere Blatt die Samen nebeneinander legen. Dabei bitte beachten, dass die Samen mit dem Fähnchen nach oben zeigen, damit sich während der Keimung die Wurzel nach unten entwickeln kann und man später beim Einpflanzen in das Substrat keine Probleme hat.


Anschließend habe ich über die Samen zwei Schichten Küchenpapier gelegt sowie hinter die Samen noch einmal eine weitere Schicht. Dadurch sind die Frangipani-Samen von vorne sowie von hinten mit zwei Lagen Küchenpapier bedeckt. Jetzt noch einmal kontrollieren, ob das Papier ausreichend feucht ist und gegebenenfalls noch einmal leicht mit dem Wasserzerstäuber besprühen. Danach das Küchenpapier in Form schneiden, sodass es bequem in den verschließbaren Frischhaltebeutel passt.
 
Wenn ihr solch einen Beutel nicht zur Hand habt, könnt ihr auch eine Klarsichtfolie nehmen, bei der ihr das Ende der Folie umklappt und mit Büroklammern verschließt. Auf diese Weise kann die Feuchtigkeit in der Folie auch nicht verdunsten und ein feucht-warmes Gewächshausklima kann entstehen.

Jetzt nur noch das Küchenpapier mit den Samen in den Frischhaltebeutel legen, diesen verschließen und dann an einen hellen, warmen Ort hängen. Dieser sollte jedoch nicht extrem sonnig sein, damit es den Samen nicht zu heiß wird. Ich habe mein "Frischhaltebeutel-Gewächshaus" mit einer Wäscheklammer an eine Gardine über der Heizung gehängt.
 
 
Jetzt müsst ihr nur im wöchentlichen Rhythmus kontrollieren, ob das Küchenpapier noch feucht ist. Wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, dann das Papier wieder leicht mit dem Wasserzerstäuber einsprühen. Achtet bitte zudem darauf, ob schon kleine Wurzeln bei den Samen zu erkennen sind. Dazu müsst ihr die Samen nicht auspacken, sondern könnt das "Frischhaltebeutel-Gewächshaus" einfach gegen das Licht halten.
 
Wenn Wurzeln sichtbar sind, nehmt die gekeimten Samen aus dem Beutel und pflanzt sie in das Frangipani-Substrat. Dadurch verhindert ihr, dass die feinen Wurzelhärchen durch das Küchenpapier dringen können und mit diesem verwachsen.
 
 

Samstag, 16. Januar 2016

Frangipanis: Wann in der Winterruhe gießen?

Die richtige Winterruhe ist bekanntlich entscheidend für den Knospenansatz in der nächsten Saison. Ab November wird das Gießen eingestellt. Die Frangipani beginnt dann allmählich mit dem Verlust ihrer Blätter. Erst wenn der Stamm runzelig wird, sollte man der Pflanze etwas Wasser geben.
 
Da ich immer wieder Anfragen bekomme, woran man erkennt, dass die Pflanze gegossen werden muss, habe ich hier ein Foto (links) für euch. Hier erkennt man sehr deutlich die Veränderungen an der Oberfläche des Stammes. Er wirkt eingefallen und runzelig. Wenn man zudem vorsichtig mit dem Finger an dem Stamm drückt, spürt man, dass er etwas nachgibt. Das sind Anzeichen dafür, dass man die Frangipani etwas gießen muss. Ich betone, bitte nur etwas gießen. Wenn man es damit übertreibt, kann die Pflanze Fäulnis bekommen und geht euch ein. Und das wäre Schade.



Auf dem rechten Foto sieht man, dass die beiden Frangipanis ihre ganzen Blätter verloren haben. Jetzt kann man sie auch an einen dunklen Standort stellen, da die Pflanzen jetzt keine Photosynthese mehr betreiben. Übrigens sind das die Frangipanis, die ich letztes Jahr im Sommer aus einem Gartencenter gerettet habe. Beide Pflanzen hatten einen starken Schädlingsbefall: Während die eine mit Woll- und Schmierläusen kämpfte, hatte die andere Thripse. Die Schädlingsbehandlung war erfolgreich, beide haben es überstanden.

 

Dienstag, 27. Oktober 2015

Überwinterung bei Jungpflanzen aus Frangipani-Samen

Wenn man liebevoll seit den Frühjahrsmonaten seine Fangipani-Jungpflanzen gehegt und gepflegt hat und der November immer näher kommt, steht man früher oder später vor der Frage: Winterruhe ja oder nein?

Die Jungpflanzen, die nach März gezogen wurden, sind mit einem guten halben Jahr noch nicht so weit entwickelt, dass sie in die Winterruhe gehen können bzw. diese überhaupt überstehen würden. Daher sollten sie im ersten Winter nicht auf die Überwinterung vorbeireitet werden. Diese Jungpflanzen kultiviert man den Winter über an einem hellen und warmen Standort durch. Zudem werden sie normal weiter gewässert, wie man es auch den Sommer über hinweg getan hat.

Die Jungpflanzen der Aufzucht 2015 gehen nicht in die Winterruhe, sondern werden durchkultiviert
 
Ab dem zweiten Jahr wird die aus einem Samen gezogene Frangipani wie eine normale Pflanze behandelt und ab November auf die Überwinterung vorbereitet, indem das Gießen eingestellt wird. In der Winterruhe die Plumeria nur etwas gießen, wenn der Stamm runzelig wird, aber dies bitte nicht übertreiben, sonst kann es zur Fäulnis der Pflanze kommen und sie stirbt ab.

 

Freitag, 25. September 2015

Verzweigung bei Frangipani Jungpflanzen

Heute wollte ich bei den Jungpflanzen der ersten Aufzucht von 2015 nach den Rechten schauen, ob die Schädlingsbekämpfung der weißen Fliege erfolgreich war. Ich begutachtete dabei jedes Blättchen und bei drei Jungpflanzen der Pumeria rubra Firestorm stellte ich erstaunt fest, dass sie Verzweigungen bekommen. Sie sind mittlerweile vier Monate alt und entwickeln jetzt schon Seitentriebe. Das ist wirklich erstaunlich, denn zum Beispiel die gleichaltrigen Jungpflanzen der Plumeria rubra Bun Yen weisen noch keine Verzweigungen auf. Vielleicht ist die Firestorm auch einfach eine verzweigungsfreudige Frangipani-Sorte ist.


Man muss zwar noch genau hinschauen, aber die kleinen Seitentriebe kann man schon an den einzelnen Firestorm-Jungpflanzen erkennen.




Samstag, 19. September 2015

Düngen von Frangipani Jungpflanzen

Mittlerweile sind die Jungpflanzen der Plumeria alba, Plumeria pudica sowie Plumeria rubra Hot Pink zwei Monate alt. Sie sind jetzt genau in dem richtigen Alter um mit einem speziellen Plumeria-Dünger versorgt zu werden. Diesen bekommt man in unterschiedlichen Mengenabpackungen bei jedem guten Frangipani-Händler.
 
Das Besondere an dem Plumeria-Dünger ist sein hoher Phosphatanteil. Phosphat regt bei den Jungpflanzen das Wurzelwachstum an und sorgt somit für eine gute Wurzelbildung. Beim Kauf eines Düngers ist daher auf die Zusammensetzung sowie den jeweiligen Gehalt der Inhaltsstoffe zu achten. Ein guter Plumeria-Dünger muss daher wie folgt zusammen gesetzt sein: 10 % Gesamtstickstoff (N), 52 % Phosphat (P205) sowie 10 % Kaliumoxid (K2O) - Kürzel: NPK 10:52:10.
 

Anwendung des Düngers bei Frangipani-Jungpflanzen

Ich persönlich dünge meine Jungpflanzen einmal in der Woche. Hierfür löse ich 1 g (entspricht ½ Teelöffel) Dünger in einem Liter Wasser auf (1 g/l). Ihr könnt aber auch bei jedem Gießen die Jungpflanzen mit Dünger versorgen, dann müsst ihr jedoch das Mischverhältnis auf 0,5 g Dünger auf einen Liter Wasser (0,5 g/l) reduzieren.




Mittwoch, 26. August 2015

Neuer Knospenansatz bei Frangipanis im August

Nichtsahnend schaute ich mir heute die Triebspitzen meiner Frangipanis an und was entdeckte ich dort? Zwei von ihnen setzen noch einmal Knospen an. Da kann man wieder sehen, wie nah Freud' und Leid beieinander liegen. Sicherlich ist es immer schön, wenn Frangipanis Knospen entwickeln, aber schließlich sind es nur noch zwei Monate bis zur Winterruhe. Die Zeit, die ihnen zur Blütenentwicklung noch bleibt, ist zu kurz. Sie werden es leider nicht mehr schaffen aufzublühen. Wirklich Schade drum!

Plumeria rubra Thumbalina
Plumeria rubra Divine



Mittwoch, 19. August 2015

Die zweite Ernte der Frangipani Samen


Heute öffnete sich die zweite Hälfte der Samenschote an der Plumeria rubra JJ Mini White, so dass ich die restlichen Samen entnehmen konnte. In dieser befanden sich auch noch einmal acht Samen.
 
Somit beträgt die diesjährige Ernte insgesamt 16 Samen. In der Summe mag das sicherlich nicht viel erscheinen, aber die Mutterpflanze ist wie gesagt noch nicht sehr alt. Aber immerhin ist das besser als gar nichts.

 

Sonntag, 16. August 2015

Pikieren von Frangipani Jungpflanzen

Die nächsten zehn Jungpflanzen sind groß genug, um pikiert zu werden. Wenn es euch vielleicht entgangen ist, wann und wie man  pikiert oder ihr mehr über darüber lesen wollt, geht einfach auf Pikieren von Frangipani Sämlingen und ihr erfahrt alles wissenswerte darüber.

Die Jungpflanzen der Plumeria pudica und Plumeria alba können jetzt pikiert werden


Samstag, 15. August 2015

Die Entwicklung eines Sämlings zu einer Frangipani Jungpflanze

So schnell vergeht die Zeit. Mitte Mai habe ich die Samen der Plumeria rubra Bun Yen in die Erde gesetzt. Nach knapp zwei Wochen fing der erste Samen an zu keimen.
 
Mittlerweile sind drei Monate vergangen und aus dem Sämling hat sich eine kleine stabile Jungpflanze entwickelt. Sie bekommt stetig neue Blätter, jedoch ist scheinbar jetzt der Zeitpunkt erreicht, an dem sie nicht mehr so schnell an Größe zulegt, wie damals noch als Keimling.
 
Auf dem oberen Foto kann man sehr gut erkennen, wie der Stengel allmählich seine kennzeichnende  Verholzung erhält. Neben der typischen Blattform der Plumeria rubra ist dies ein weiteres Merkmal, das verdeutlicht, dass es sich hierbei um eine Frangipani handelt.
 
Plumeria rubra Bun Yen, 27.06.2015, ca. 6,5 cm
Plumeria rubra Bun Yen, 15.08.2015, ca. 16 cm
 
 
 
 
 
 
 
 



 


Mittwoch, 12. August 2015

Die erste Ernte der Frangipani Samen

In den letzten Wochen begann die Samenkapsel, der Plumeria rubra J.J. Mini White, immer mehr einzutrocknen. An einer Hälfte fing sie nun an aufzuplatzen. Die zweite Hälfte der Schote benötigt jedoch noch etwas Zeit, aber bei den derzeitigen subtropischen Wetterbedingungen in Berlin wird das auch nicht mehr lange dauern.
Plumeria rubra J.J. Mini White mit geplatzter Samenkapsel 
Die Mutterpflanze, die aus einem Cutting stammt, ist ca. 4 Jahre alt. Dementsprechend ist die Ausbeute der Samen auch überschaubar. Aber das ist zweitrangig. Bis jetzt habe ich meine Samen immer beim Händler meines Vertrauens gekauft, aber es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man selber ernten kann. Schließlich war es ein langer Weg bis hier hin.

Letztes Jahr habe ich auf gut Glück versucht, die Blüten künstlich zu bestäuben. Ich rechnete ehrlich gesagt nicht mit viel Erfolg, aber dann musste ich zweimal hinschauen, bis ich sah, dass sich an meiner Frangipani etwas entwickelt, das eine Samenkapsel sein könnte.
Die Samen habe ich aus der geplatzten Hälfte genommen. Ich lagere sie erstmal in Papier an einem trocknen und dunklen Ort. Da ich persönlich noch nicht weiß, ob ich sie noch die nächsten Wochen zum Keimen bringen möchte oder doch erst nächstes Jahr im Frühling. Durch das Papiertütchen gewährleiste ich jedenfalls, dass die Samen atmen können und dadurch ihre Keimfähigkeit behalten. Das ist die beste Variante zur Lagerung von Samen. Denn auf Plastiktütchen sollte man verzichten. Diese sind nicht atmungsaktiv und dadurch steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Samen schimmeln. 

In der ersten geplatzten Hälfte der Schote befanden sich acht Samen

Sonntag, 9. August 2015

Frangipanis aus Samen züchten - Methode 2: Woche 6

Sowohl die Keimlinge der Plumeria pudica wie auch die der Plumeria alba entwickeln sich sehr gut. Bei den Jungpflänzchen der Pudica ist schon ein kräftiger Stengel zu erkennen. Im Vergleich dazu ist der Stengel der Alba viel zarter und dunkler in seiner Erscheinung. Das ist jedoch nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Arten. Es gibt noch einen weiteren. Während die Pudica breite, spitzzulaufende Blätter hat, sind die der Alba hingegen sehr schmal und filigran geformt. Das kann man in der direkten Gegenüberstellung sehr schön erkennen:
 



Die Keimlinge der Plumeria rubra Hot Pink wachsen etwas langsamer, dennoch entwickeln sie schon ihre ersten richtigen Blätter. Zu den Samen der Plumeria rubra Som Chanigka kann ich euch sagen, dass sich jetzt der erste Sämling gezeigt hat. Natürlich bin ich nun gespannt, wann die nächsten von ihnen mit dem Keimen anfangen.
 
 

 

Montag, 3. August 2015

Frangipanis im Botanischen Garten Berlin

Ein Ausflug in den Botanischen Garten Berlin ist zu jeder Jahreszeit lohnenswert. Neben vielen einheimischen Pflanzen und Gehölzern findet man in den Gewächshäusern auch zahlreiche tropische Pflanzen wie Kakteen, Sukkulente und Farne. Selbstverständlich war ich auf die Plumerien gespannt. Da meine Vorstellung eine andere war, lief ich zunächst an ihnen vorbei. Erst eine Freundin machte mich auf die zwei Plumerien aufmerksam: Eine Plumeria rubra und eine Plumeria obtusa. Die Unterschiede zwischen den beiden Arten hinsichtlich ihrer Blattform und des Stammes sind dabei sehr schön zu erkennen:

Plumeria rubra im Botanischen Garten Berlin

Plumeria obtusa im Botanischen Garten Berlin
 


Freitag, 31. Juli 2015

Schädlingsbefall bei Frangipanis: Thripse (Fransenflügler)

Plumeria rubra Champoo Sin 
Ich konnte nicht widerstehen und musste mich dieser kleinen Frangipani annehmen. Sie stand in einem Gartencenter und hatte einen Thripsbefall.

Die Ursache für Thripse (Fransenflügler) ist eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Man erkennt einen Thripsbefall unter anderen an den gelben Saugstellen auf der Blattoberseite. Diesem Problem kann man schnell Abhilfe leisten, indem man die Pflanze an einen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit bringt. Jetzt im Sommer ist dafür natürlich die frische Luft geeignet und so kommt diese Frangipani in den Garten. Selbstverständlich in Isolation, damit die Thripse nicht auf die anderen, gesunden Frangipanis übergehen.

 

Vorgehensweise bei Thripse


Zunächst umwickle ich den Pflanztopf mit einer Plastiktüte. Im Anschluss daran brause ich die Frangipani mit lauwarmen Wasser sowohl auf der Blattober- wie auch auf der Blattunterseite ab. Das macht man am besten an einem schattigen Platz, damit es zu keinen Verbrennungen der Plumeria durch die Sonne kommt. Durch das Abduschen spühlt man die meisten Thripse auf einer sanften Art und Weise herunter. Die Plastiktüte verhindert dabei, dass die abgespülten Thripse nicht ins Erdreich gelangen, um von dort aus wieder  zurück in das Blattwerk gehen.

Wenn die Blätter abgetrocknet sind, sprühe ich die Plumeria auf der Blattober- und -unterseite, den Triebspitzen und der Erde mit einem Vitalspray ein. Dieses Spray besteht aus ätherischen Ölen und fördert die Widerstandkraft der Pflanze. Erst wenn das Vitalspray komplett eingezogen ist, stelle ich die Frangipani wieder in die Sonne. Ist noch Feuchtigkeit auf den Blättern vorhanden und man stellt die Plumeria in die Sonne, kann es zu Verbrennungen kommen und das soll möglichst vermieden werden.
 
Bei dieser Frangipani ist der Thripsbefallen überschaubar, daher werde ich die Behandlung mit dem Vitalspray alle 14 Tage wiederholen bis der Befall eingedämmt ist. 

Sollte der Befall hartnäckiger sein und man bekommt ihn mit natürlichen Mitteln wie Vitalspray, Gelbtafeln oder -stickern nicht mehr in den Griff, kann man als letzten Versuch auf ein Insektizid zurückgreifen, dass man im Gartenfachhandel erhält.

Auf der Blattoberfläche erkennt man die gelben Saustellen der Thripse

Mittwoch, 29. Juli 2015

Pikieren von Frangipani Sämlingen

Heute kam die Aufzuchterde für Sämlinge vom Online-Händler Frangipani Garden an. Daher kann ich jetzt die nächsten Jungpflanze pikieren. Hierbei handelt es sich um die erste Aufzucht 2015, der Plumeria rubra Bun Yen und der Plumeria rubra Firestorm. Durch das Pikieren erhält jede Jungpflanze ihren eigenen Pflanztopf, damit sie sich zu einer kräftigen Frangipani entwickeln kann. Wie man die Sämlinge richtig pikiert, habe ich euch bereits beschrieben. Wenn das euch entgangen ist und ihr mehr über das Pikieren erfahren wollt, geht einfach auf Pikieren von Frangipani Sämlingen und ihr erhaltet alles wissenswerte darüber.

Auf dem zweiten Foto sind drei Jungpflanzen der Plumeria rubra Firestorm mit ihren kleinen Wurzelballen zu sehen. Alle drei Samen keimten gleichzeitig vor sechs Wochen, jedoch haben sich die einzelnen Pflanzen unterschiedlich schnell entwickelt. Das wird sowohl an den Blättern, den Stengeln sowie den Wurzeln deutlich. Jetzt bekommen sie alle ihren eigenen Pflanztopf und haben dadurch mehr Platz um sich weiter zu entwickeln. Mit Dünger können die Frangipani-Jungpflanzen derzeit noch nicht versorgt werden, dazu sind sie noch zu jung.
 

 
Geschafft!
Jede Frangipani hat ihren eigenen Pflanztopf bekommen sowie ein Namensetikett und ein weiteres mit dem individuellen Keimdatum. Wofür? Dazu sage ich euch zum richtigen Zeitpunkt mehr.
 
 


Sonntag, 26. Juli 2015

Frangipanis aus Samen züchten - Methode 2: Woche 4

Innerhalb einer Woche sind die Keimlinge ordentlich gewachsen und entwickeln auch schon ihr erstes "richtiges" Blattpaar. Nur die Samen der Plumeria rubra Som Chanigka tuen sich noch schwer. Bis jetzt ist von ihnen noch kein Samen gekeimt und ehrlich gesagt sieht es auch nicht danach aus, als wenn dies zeitnah geschähe. Vielleicht benötigt dieses Sorte einfach mehr Zeit. Also heißt es weiterhin: Abwarten.



Samstag, 25. Juli 2015

Schädlingsbefall bei Frangipanis: Woll- und Schmierläuse

Plumeria rubra Celadine (aka Lueng Supan) mit Schädlingsbefall
Ein trauriger Anblick erwartete mich heute in einem Berliner Gartencenter: Im Gewächshaus standen sechs Frangipanis mit Schildlausbefall.

Wenn ich so etwas sehe, tut mir das im Herzen leid. Jeder, der schon einmal eine Frangipani aus einen Samen gezogen hat, der weiß wie viel Herzblut man in die Aufzucht stecken muss, bis man sich an einer Blüte erfreuen kann. Und dann sieht man so ein Trauerspiel. Geld verdienen wollen die Gartencenter alle, aber sich vernünftig um die Blumen zu kümmern, die wir als Konsumenten vertrauensvoll kaufen, ist scheinbar nicht möglich in unserer Wegwerfgesellschaft.

Ursprünglich kosteten diese Frangipanis 29,95 € und wurden jetzt mit Schädlingsbefall für 6,99 € verkauft.  
 
Also entschied ich mich dazu, eine von ihnen mit nach Hause zu nehmen, um sie wieder aufzupäppeln.


 

Vorgehensweise bei Woll- und Schmierläusen


Befall auf der Blattunterseite
Wenn man einen Befall entdeckt, ist es wichtig die betroffenen Pflanzen zunächst von den gesunden zu isolieren. Woll- und Schmierläuse sind saugende Schädlinge, die durch zu trockene Luft hervorgerufen werden. Sie setzten sich meist an den Blattachseln, den Blattunterseiten sowie den Triebspitzen fest.
 
Zunächst entferne ich die Schädlinge vorsichtig von der Frangipani. Hierzu verwende ich für die Blätter Wattepads und für die Blattachseln und Triebspitzen zum besseren Erreichen Wattestäbchen. Nachdem ich alle Woll- und Schmierläuse entfernt habe, sprühe ich die Plumeria auf der Blattober- und -unterseite, den Triebspitzen und der Erde mit einem Vitalspray ein. Dieses Spray besteht aus ätherischen Ölen und fördert die Widerstandkraft der Pflanze. Erst wenn das Vitalspray komplett eingezogen ist, stelle ich die Frangipani wieder in die Sonne. Ist noch Feuchtigkeit auf den Blättern vorhanden und man stellt die Plumeria in die Sonne, kann es zu Verbrennungen kommen und das soll vermieden werden.
 
Diese Frangipani ist sehr stark von Woll- und Schmierläusen befallen, daher werde ich  diesen Vorgang alle 8 Tage wiederholen. Wenn der Befall nicht so groß ist, reicht es alle 14 Tage aus.

Sollte der Befall hartnäckiger sein und man glaubt dem ganzen nicht mehr Herr zu werden, kann man sich als letzten Versuch auch eine Spiritus-Seifen-Lösung mischen und mit dieser die betroffenen Stellen betupfen. Wer das Mischverhältnis benötigt, kann mir gerne schreiben. 



Sonntag, 19. Juli 2015

Frangipanis aus Samen züchten - Methode 2: Woche 3

Drei Wochen sind mittlerweile vergangen, seit die eingeweichten Frangipani-Samen in die Erde kamen. Nach meinem Empfinden keimten die Samen durch das Einweichen nicht schneller, sondern eher gleichmäßiger. Von den vier verschiedenen Sorten sind bis jetzt 4 von 5 Frangipani Hot Pink, 5 von 6 Plumeria pudica und 5 von 5 der Plumeria alba gekeimt. Bei den sechs Frangipani-Samen der Som Chanigka ist bis jetzt noch nichts zu sehen. Als Fazit kann ich sagen, dass die Methode des vorherigen Sameneinweichens an und für sich empfehlenswert ist, denn es kommt zu einer gleichmäßigen Keimung.

 

Freitag, 17. Juli 2015

Die Samenkapsel der Frangipani

Auf natürlichen Weg setzen Frangipanis nur selten eine Samenkapsel an. Das liegt zum einen daran, dass die Pollen sehr tief in der Blüte liegen und die meisten Bienen- und Schmetterlingsarten nicht tief genug in die Blüte hineinkommen, um eine Befruchtung durch Blütenpollen vorzunehmen. Zum anderen geben Frangipanis keinen Nektar ab, deswegen sind sie  verständlicherweise für Insekten nicht sonderlich interessant. 
 
Daher sind die meisten Samen, die man käuflich erwerben kann, mittels künstlicher Befruchtung durch den Menschen entstanden. Das ist kein leichter Vorgang - schon gar nicht für einen Hobby-Züchter - aber wenn es mal glückt, kann man sich an seiner eigenen gezogenen Samenkapsel erfreuen. 

 
Die Samenkaspel einer Frangipani reift zwischen sechs und neun Monaten. Auch während der Winterruhe entwickelt sie sich weiter. Wenn die Frangipani-Schote ausgereift ist, wird sie trocken, platzt auf und gibt dabei die Samen frei. Unreife Samenkapseln, die einem vielleicht im Urlaubsland unter die Augen kommen, sollte man nicht ernten, da die Schote durch die Mutterpflanze bis zur endgültigen Reife versorgt wird. Wenn man sie vorher abtrennt, sind die Samen nicht ausgereift und werden später auch nicht keimen.
 
Ich weiß, die Versuchung ist groß, wenn man mal eine Frangipani mit einer Samenkapsel sieht. Es ist schließlich eine Seltenheit und es juckt einen in den Fingern. Man will sie haben, aber wenn die Schote noch nicht getrocknet ist, sollte man sie lieber an der Pflanze belassen. Letztendlich hat man doch keine Freude daran und vielleicht hat man das nächste mal mehr Glück und eine reife Samenkapsel kreuzt einen den Weg.
 

Donnerstag, 9. Juli 2015

Pikieren der Frangipani Firestorm

Die nächste Frangipani-Jungpflanze kann pikiert werden! Diesmal erhält ein Sämling der Plumeria rubra Firestorm ihren eigenen kleinen Pflanztopf, damit sie sich weiter zu einer kräftigen Frangipani entwickeln kann. Wie man die Sämlinge richtig pikiert, habe ich euch bereits erklärt. Wenn das euch eventuell entgangen ist und ihr mehr über das Pikieren wissen wollt, geht einfach auf Pikieren von Frangipani Sämlingen und ihr erfahrt alles wissenswerte darüber.